HORIZONTE nachgefragt! mit Ulrike Hinz und Robert Schlögl
CO2-Fußabdruck statt Farbenlehre
In Europa sprechen wir gerne von „grünem“ Wasserstoff in Abgrenzung zu beispielsweise „grauem“ oder „pinkem“ Wasserstoff. Nicht alle Länder debattieren darüber, ob Wasserstoff farbig ist, schließlich ist er ein farb- und geruchloses Gas. Hauptsache Wasserstoff! In Europa wird die Farbenlehre aber heiß diskutiert.
Was halten Expertinnen und Experten von dieser „Farbendiskussion“? Wir haben bei Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, und Ulrike Hinz, Policy Advisor Climate and Energy beim WWF Deutschland, nachgefragt:
Robert Schlögl: „Ich finde die Farbenlehre etwas hinderlich. Es wäre ein Arbeitsauftrag an die Politik, die Qualität des Wasserstoffs beispielsweise so zu definieren: Wenn bei der Herstellung wenig CO2 erzeugt wird, dann ist das qualitativ hochwertiger Wasserstoff. Das wäre der ‚grüne‘ Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Gleichzeitig wäre dieser Wasserstoff günstiger und würde automatisch den Wasserstoff verdrängen, der aus fossilen Energien gewonnen wird.“
Ulrike Hinz: „Hier wäre eine Lebenszyklus-Analyse notwendig, inklusive der Energie- und Materialvorleistungen. Es sollten beispielsweise auch die Emissionen der Ressourcen einbezogen werden, aus denen der Elektrolyseur zur Wasserstoffherstellung besteht, oder die bei der Förderung von Erdgas anfallen. Auch die Emissionen, die beim Transport anfallen, sollten berücksichtigt werden.“
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